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Jemand „anderen“ Spielen

Im Rollenspiel stellt man andere Personen dar. Einige Systeme und Settings ermöglichen auch die Darstellung marginalisierten Gruppen. Ein heißes Eisen ist insbesondere die Darstellung von Schwarzen Menschen. Der Rassimus, vor allem die rassistische Praxis des Blackfacing hat die Situation aufgeladen, wie Weiße People of Color insbesondere schwarze Menschen darstellen.

Wenn wir nun davon Ausgehen, dass überwiegend weiße Leute in Deutschland Pen and Paper betreiben, weil sie nun mal auch die Mehrheit der Bevölkerung sind, ist das dann nicht wie Blackface, wenn es BiPoc dargestellt werden? Nein, solange man nicht gerade ein Klischeebündel spielt. Das ist nicht meine Meinung, sondern der Konsens aller Stimmen von Betroffenen die ich finden konnte. Zum Beispiel vom Erfinder von Wakandu Chronicles einem kostenlosen Afrofantasie D&D 5e Setting und einem in Entwicklung befindlichen MMORPG. Schreibt in dem kostenlosen PDF, folgendes:

Ist das kulturelle Aneignung, wenn ich als nicht POC oder Schwarze Person dieses Setting Spiele?
Toll, dass Sie gefragt haben! Ich kann Ihnen sagen, wenn Sie sich das gefragt haben, ist es sehr wahrscheinlich nicht. Sind Sie hier, um die Kulturen hinter diesem Buch zu verstehen, zu feiern und zu unterstützen? Nach Jahrhunderten der kulturellen Vernichtung, nach dem Niederbrennen von Städten und Tempeln, nach dem Verbot von Sprachen und Schriften, nach dem Anketten und Erniedrigen von Menschen, glauben wir, dass es an der Zeit ist, dass Schwarze Kulturen glänzen, und zwar durch alle Arten von Medien: durch Filme wie Black Panther, durch Musik wie Black is King und sogar durch Spiele, wie dieses Buch und sein kommendes Videospiel-Pendant: Wir wollen, dass Schwarze Kulturen und Fantasien in der Mainstream-Gesellschaft Fuß fassen. Japan hat von der breiten Übernahme seiner kulturellen „Tropen“ wie dem Samurai oder Ninja profitiert. Japanischen Autoren geht es besser, sie haben ein größeres Publikum und mehr Respekt und Anerkennung für ihre Kultur. Wenn Sie uns alles Gute wünschen, spielen Sie bitte und verbreiten Sie es weiter, es ist ein kleiner Akt der Rebellion gegen all die Unterdrückung, die wir ertragen mussten. Die Kolonialherren und Sklavenhändler wollten, dass unsere Kulturen und unsere Geschichte verschwinden, und sie wären bestimmt nicht erfreut, wenn Sie sie mit uns feiern würden – also tun Sie es. Lasst uns Afrofantasy normalisieren, helft uns, sie zum Mainstream zu machen – wenn ihr mit Respekt und einem offenen Geist kommt, umarmen wir euch und freuen uns darauf, die Wunder von Wagadu mit euch zu teilen.

Wakandu Chronicles Setting S.14 – eigene Übersetzung aus dem Englischen

Die Frage nach der Grenze zwischen Interesse an einer Kultur und kulturellen Aneignung ist die Frage nach dem Unterschied zwischen einem Einbruch und einem Besuch.

  • Bist du eingeladen oder nicht?
  • Hinterlässt du einen Schaden?
  • Nimmst du etwas mit was nicht deins ist?

Cypheroftyr (Tanya C. DePass) hat in diesem englischsprachigen Blogpost einige konkrete Fragen aufgeschrieben, die man sich stellen kann um nicht „Blackface auf Papier“ aufzuführen. Auch James Mendez Hodes gibt auf seinem Blog einige nützliche Hinweise dazu wie man Schritt für Schritt vom Klischee wegkommt.

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